Karl der Große soll in Aachen aufgrund der heißen Thermalquellen seine Lieblingspfalz gehabt haben.
Die Aachener Badetradition geht viele Jahrhunderte zurück. In früheren Zeiten gab es in der Stadt zahlreiche Schwimmbäder und Kurhotels.
Angelehnt an diese Tradition und aus Gründen der Volkshygiene wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Elisabethhalle
durch den Baumeister Laurent im Jugenstil errichtet und 1911 eröffnet. Neben den beiden Schwimmhallen,
die einst jeweils den Männer bzw. den Frauen vorbehalten waren, verfügte die damals moderne Halle über einen Wannen- und Brauseabteilung sowie ein römisch-irisches Bad.
Sogar ein eigenes Hundebad befand sich im Gebäudekomplex.
denkmalgerechnte renovierung in mehreren stufen
Die Elisabethhalle, die heute ein architektonisches und baukünstlerisches Kleinod darstellt, konnte in den vergangenen 100 Jahren größtenteils
unverändert bestehen. Einzig das römisch-irische Bad und das Hundebad fielen Umbauten zum Opfer. Die Wannen- und Brauseabteilung, die bis in die 1980er Jahre noch in Betrieb war, und die beiden Schwimmhallen sind bis heute erhalten.
In den 1970er Jahren wurden Einbauten vorgenommen, die die ursprüngliche Anmut und Architektur teilweise erheblich beeinträchtigten.
Im Zuge der schrittweisen denkmalgerechten Renovierung durch Frey Architekten wurden zunächst die Metall-Paneel-Decken entfernt und durch Gipskartondecken ersetzt, die den glatten Decken der Bauzeit
optisch und inhaltlich recht nahe kommen. Weiterhin wurden die Dächer energetisch und technisch saniert, dabei wurde auf eine spätere Außendämmung bereits Rücksicht genommen.
Die grösste Massnahme erfolgte im Jahr 2011, bei der die Herzstücke, die beiden Schwimmhallen mit ihren Duschbereichen umfassend renoviert und technisch auf den neusten Stand gebracht wurden. Die Demontage nicht bauzeitlicher Einbauten,
die Erhaltung von möglichst viel historischer Bausubstanz und die Freilegung bislang verdeckter Elemente gehörten dabei genauso dazu, wie die behutsame Integration neuer Bauteile.
Die Vermauerungen der Duschbereiche aus den 1970er Jahren, die die historischen Korbbögen unsichtbar machten, wurden somit entfernt und durch transluzente, aber undurchsichtige Glaselemente ersetzt. Bei der Fliesenauswahl wurden historische Funde zeitgemäss umgesetzt und zitiert.
Die historischen Umkleidekabinen mit ihren Marmortrennwänden und Holzeinbauten erfuhren eine sorgfältige Aufarbeitung.
wiedereröffnung zum 100. geburtstag
Nachdem die Elisabethhalle mehrere Monate wegen der Renovierung geschlossen blieb und termingerecht wieder eröffnen konnte,
konnte sie zu ihrem 100. Geburtstag während des Beiseins von Presse und Fernsehen im Oktober 2011 feierlich wieder
eröffnet werden.
Seither strahlt "die alte Dame" in neuem Glanz und erfreut zahlreiche Gäste jeden Alters.
ausblick
Zukünftig wird nun das historische Gebäude in Aachens Innenstadt auch von außen besonnen renoviert und an die modernen Erfordernisse angepasst.
leistungen
entwurfs- und genehmigungsplanung
förderanträge
werk- und detailplanung
ausschreibung + vergabe
objektüberwachung + abrechnung
dokumentation
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